Messie Wohnung entrümpeln
Das Messie-Syndrom betrifft Schätzungen zufolge 2 bis 6 % der Bevölkerung, unabhängig von Geschlecht oder Alter, und geht weit über einfache Unordnung hinaus. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome und Auswirkungen der Störung und zeigt, wie Betroffenen geholfen werden kann.
Das erfahren Sie hier:
Unsere Top 3 Tipps für
Entrümpelungen
- Kategorien bilden: Behalten, Spenden, Entsorgen
- Raumweise vorgehen: Schrittweise vorgehen
- Hilfe holen: Bei großen Möbeln oder schweren Möbeln Profis für den Transport anfragen
Definition
Das Messie-Syndrom, auch pathologisches Horten genannt, bedeutet, dass Betroffene große Schwierigkeiten haben, sich von Dingen zu trennen – selbst von solchen, die eigentlich nutzlos sind. Oft sammeln sie auch ständig neue Gegenstände, sei es durch Einkäufe oder das Mitnehmen kostenloser Sachen. Dieses Verhalten kann dazu führen, dass Wohnräume unbenutzbar werden oder der Alltag stark beeinträchtigt wird. Das Problem lässt sich nicht einfach durch Aufräumen oder Ermahnungen lösen, da es sich um eine ernsthafte psychische Störung handelt. Pathologisches Horten wird seit Kurzem in der ICD-11 als eigene Krankheit anerkannt und gehört zu den Zwangsstörungen. Betroffene brauchen in der Regel professionelle Hilfe, um damit umzugehen.
Unordnung oder pathologisches Verhalten?
Es ist wichtig, zwischen „normaler Unordnung“ und dem Messie-Syndrom zu unterscheiden. Während die meisten Menschen gelegentlich Schwierigkeiten haben, Ordnung zu halten, ist das Messie-Syndrom durch eine dauerhafte und tiefgreifende Unfähigkeit gekennzeichnet, diese Probleme zu bewältigen. Oft entstehen dadurch massive Beeinträchtigungen im Alltag: Wohnräume werden unbewohnbar, soziale Kontakte leiden, und Betroffene geraten in eine Spirale aus Scham und Vermeidung.
Ursachen
Das Messie-Syndrom hat keine einzelne, klar definierte Ursache. Stattdessen entwickelt es sich oft durch eine Kombination aus psychischen, emotionalen und sozialen Faktoren. Diese beeinflussen das Verhalten der Betroffenen und erschweren es, Ordnung zu halten oder Gegenstände loszulassen. Zu den häufigsten Ursachen und Auslösern zählen:
1. Emotionale Belastungen
Traumatische Erlebnisse wie Verluste, Trennungen oder der Tod eines geliebten Menschen können das Messie-Verhalten begünstigen. In solchen Fällen wird das Horten oft zu einer Bewältigungsstrategie, bei der Gegenstände emotionale Lücken füllen sollen. Auch Stress, Überforderung oder chronische Einsamkeit können das Risiko erhöhen, ein Messie-Syndrom zu entwickeln
2. Psychische Erkrankungen
Das Syndrom tritt häufig in Verbindung mit anderen psychischen Störungen auf, wie Depressionen, Angststörungen oder ADHS. Besonders bei ADHS fällt es Betroffenen schwer, Entscheidungen zu treffen oder langfristig Ordnung zu halten. Auch Zwangsstörungen spielen oft eine Rolle, da das Horten von Dingen manchmal aus dem Zwang entsteht, nichts wegwerfen zu können.
3. Emotionale Bindung an Gegenstände
Viele Betroffene entwickeln eine starke emotionale Beziehung zu ihren Besitztümern. Dinge, die andere Menschen als wertlos betrachten, haben für sie eine symbolische Bedeutung oder stehen für Erinnerungen. Der Gedanke, etwas wegzuwerfen, löst bei ihnen Angst, Schuldgefühle oder Trauer aus.
4. Kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse
Unsere Konsumgesellschaft, in der immer mehr Dinge produziert und konsumiert werden, spielt ebenfalls eine Rolle. Die ständige Verfügbarkeit günstiger Produkte oder die Angst, etwas Nützliches wegzuwerfen, kann das Horten fördern. In manchen Fällen führen wirtschaftliche Unsicherheiten oder Armut dazu, dass Betroffene nichts entsorgen möchten, um auf „alles vorbereitet“ zu sein.
Symptome
- Dabei kann es sich um scheinbar wertlose Dinge wie alte Zeitungen, leere Verpackungen oder kaputte Gegenstände handeln.
- Betroffene empfinden diese Objekte oft als emotional wichtig oder haben Angst, sie könnten irgendwann noch nützlich sein.
- Betroffene neigen dazu, immer mehr Dinge zu sammeln, sei es durch Einkäufe, Geschenke oder das Mitnehmen kostenloser Objekte.
- Dabei fehlt oft der Platz, diese Gegenstände angemessen zu lagern, was zu einem Übermaß an Unordnung führt.
- Die Lebensräume von Betroffenen sind häufig überfüllt und unorganisiert.
- In extremen Fällen sind ganze Räume unzugänglich und wichtige Bereiche wie die Küche oder das Badezimmer können nicht mehr funktional genutzt werden.
- Aus Scham oder Angst vor negativen Reaktionen ziehen sich viele Betroffene zurück und lassen niemanden in ihre Wohnung
- Diese Isolation verstärkt oft das Gefühl der Einsamkeit und Hilflosigkeit.
Mit RTL im Einsatz:
Eine Messie-Entrümpelung der
besonderen Art
Am 9. März 2021 und an einem zweiten Drehtag zwischen dem 17. und 23. April hatten wir die spannende Gelegenheit, bei der TV-Serie „Das Messie-Team“ von RTL mitzuwirken. In der Volksgartenstraße 2, 50677 Köln, unterstützte unser Team den Entrümpelungsprofi Dennis Karl bei einer intensiven Haushaltsauflösung. Es war beeindruckend zu sehen, wie gemeinsam ein Neustart für die Betroffenen ermöglicht wurde – eine herausfordernde, aber auch unglaublich bereichernde Erfahrung!
Die Arbeit unseres Entrümpelungsteams könnt ihr euch in der RTL Mediathek in der ersten Folge der vierten Staffel ansehen.
Auswirkungen auf das Leben
der Betroffenen
Das Messie-Syndrom hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen und kann nahezu alle Lebensbereiche negativ beeinflussen. Dabei geht es nicht nur um das sichtbare Chaos in der Wohnung, sondern auch um emotionale, soziale und gesundheitliche Folgen.
Einschränkungen im Wohnraum
Einer der offensichtlichsten Auswirkungen ist die Veränderung des Lebensraums. Wohnbereiche wie Schlafzimmer, Küche oder Bad können so zugestellt sein, dass sie nicht mehr genutzt werden können. Kochen, essen oder schlafen wird zu einer Herausforderung. Oft müssen Betroffene improvisieren, was den Alltag enorm erschwert. In extremen Fällen kann es dazu kommen, dass die Wohnung unbewohnbar wird oder sogar die Sicherheit gefährdet ist, beispielsweise durch Brandgefahr oder Schädlingsbefall.
Soziale Isolation und Scham
Viele Betroffene schämen sich für ihren Zustand und vermeiden es, Besuch zu empfangen. Sie ziehen sich sozial zurück, aus Angst vor negativen Reaktionen oder Urteilen. Dieser Rückzug führt oft zu Einsamkeit und verstärkt den Kreislauf aus emotionaler Belastung und Horten. Studien zeigen, dass Beziehungen zu Familie und Freunden durch Konflikte belastet werden können.
Berufliche und finanzielle Probleme
Das Horten kann auch Auswirkungen auf die Arbeit haben. Die psychische Belastung und der Stress, der durch das Chaos entsteht, können die Leistungsfähigkeit verringern. In einigen Fällen führt die Vernachlässigung anderer Lebensbereiche zu Problemen am Arbeitsplatz oder sogar zum Verlust des Jobs. Gleichzeitig können hohe Ausgaben für die Anschaffung neuer Gegenstände zu finanziellen Schwierigkeiten führen
Gesundheitliche Risiken
Das Leben in einer überfüllten und unorganisierten Umgebung kann gesundheitliche Folgen haben. Schimmelbildung, Staubansammlungen und Schädlingsbefall sind häufige Probleme, die körperliche Beschwerden wie Atemwegserkrankungen, Allergien oder Infektionen verursachen können. Auch die psychische Gesundheit leidet stark: Depressionen, Angstzustände und ein dauerhaftes Gefühl von Überforderung sind bei Betroffenen keine Seltenheit.
Messie-Wohnung entrümpeln
Das Entrümpeln einer Messie-Wohnung gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben im Bereich der Haushaltsauflösungen. Es geht nicht nur darum, große Mengen an Gegenständen zu beseitigen, sondern auch um den sensiblen Umgang mit den Betroffenen und den oft emotional aufgeladenen Umständen. Dabei treffen körperliche Herausforderungen auf psychische und organisatorische Hürden, die ein strukturiertes Vorgehen und viel Einfühlungsvermögen erfordern.
Herausforderungen
Überwältigende Mengen an Gegenständen
Hygienische Probleme
Emotionale Bindung an Gegenstände
Zeit- und Kostenaufwand
Kosten einer Messie Entrümpelung
Größe der Räumlichkeit | Kosten |
---|---|
bis 30 m2 (z.B. Kellerräume) | ca. 1200€ |
30 bis 60 m2 (z.B. Dachböden) | ca. 1500€ |
60 bis 90 m2 (z.B. 1-Zimmer-Wohnungen) | ca. 2000€ |
90 bis 120 m2 (z.B. 3-Zimmer-Wohnungen) | ca. 3500€ |
ab 120 m2 (z.B. Einfamilien-Häuser) | ab 5000€ |
Lösungen für eine
erfolgreiche Entrümpelung
- Der erste Schritt ist ein respektvoller und verständnisvoller Umgang mit den Betroffenen.
- Ein vorheriges Gespräch kann helfen, Vertrauen aufzubauen und klare Ziele zu definieren.
- Spezialisierte Entrümpelungsfirmen haben Erfahrung im Umgang mit Messie-Wohnungen und bieten eine strukturierte Herangehensweise.
- Anstatt die gesamte Wohnung auf einmal zu leeren, kann eine Raum-für-Raum-Strategie hilfreich sein.
- Es ist sinnvoll, die Gegenstände in Kategorien zu unterteilen, zum Beispiel „Behalten“, „Spenden“, „Wegwerfen“.
- Für das Entrümpelungsteam sind Schutzkleidung, Atemmasken und Handschuhe oft unverzichtbar.
- Gleichzeitig sollte die Wohnung nach der Entrümpelung gründlich gereinigt und desinfiziert werden, um sie wieder bewohnbar zu machen.
- In vielen Fällen profitieren Betroffene von einer begleitenden Therapie, um die tieferliegenden Ursachen ihres Verhaltens zu bearbeiten.
Anleitung zur Entrümpelung
Das Entrümpeln einer Messie-Wohnung kann überwältigend wirken, doch mit der richtigen Planung und Herangehensweise ist es möglich, Schritt für Schritt Ordnung zu schaffen. Der Schlüssel liegt darin, systematisch vorzugehen, sich nicht von der Menge an Gegenständen abschrecken zu lassen und gleichzeitig einfühlsam mit den emotionalen Herausforderungen der Betroffenen umzugehen.
Die richtige Planung
- Bestandsaufnahme: Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Wohnung. Welche Räume sind besonders betroffen? Gibt es gefährliche oder unhygienische Bereiche?
- Hilfsmittel organisieren: Besorgen Sie ausreichend Müllsäcke, Handschuhe, Schutzkleidung und gegebenenfalls Atemmasken. Für größere Mengen an Müll oder Sperrgut kann es sinnvoll sein, einen Container zu bestellen.
- Helfer einplanen: Überlegen Sie, ob Sie Freunde, Familie oder professionelle Entrümpelungsdienste hinzuziehen. Eine Messie-Wohnung alleine zu räumen, ist meist sehr zeit- und kraftaufwendig.
Systematisches Vorgehen
- Raum für Raum: Beginnen Sie in einem Bereich und arbeiten Sie sich von dort aus systematisch vor. Das schafft sichtbare Fortschritte und motiviert.
- Sortieren: Teilen Sie die Gegenstände in Kategorien ein, z. B. „Behalten“, „Spenden“, „Wegwerfen“. Klare Entscheidungen erleichtern den Prozess.
- Priorisieren: Starten Sie mit leicht zugänglichen und weniger emotional aufgeladenen Bereichen, wie Vorratskammern oder Fluren, bevor Sie sich komplexeren Räumen wie Schlafzimmern oder Arbeitsbereichen widmen.
Hygiene und Sicherheit
- Schädlingsbekämpfung: Bei Verdacht auf Schädlingsbefall einen Kammerjäger kontaktieren, bevor die Räumung fortgesetzt wird.
- Gefährliche Stoffe: Alte Chemikalien, Batterien oder Farbreste separat sammeln und umweltgerecht entsorgen.
- Lüften: Sorgen Sie während der Arbeit für ausreichend Frischluft, um schlechte Gerüche und potenziell schädliche Gase zu minimieren.
Messie Wohnung: Entsorgung
Das Entrümpeln einer Messie-Wohnung erfordert nicht nur körperlichen Einsatz, sondern auch eine klare Strategie, um den Überblick zu behalten – besonders beim Trennen von Gegenständen. Messie-Wohnungen sind oft voller Dinge, die aus Sicht der Betroffenen emotionalen oder vermeintlichen praktischen Wert besitzen. Daher ist es wichtig, systematisch und gleichzeitig einfühlsam vorzugehen, um zwischen Behalten, Spenden und Entsorgen zu unterscheiden.
Was kann behalten werden?
Nützliche Gegenstände
Persönliche Erinnerungen
Wertvolle Objekte
Was kann gespendet werden?
Gut erhaltene Kleidung
Möbel und Haushaltsgeräte
Bücher und Spielzeug
Was muss entsorgt werden?
Defekte oder beschädigte Gegenstände
Abgelaufene Lebensmittel
Müll und Hygieneabfälle
Nachhaltige Lösungen von
Entrümpelungen
Wiedereingliederung in den Alltag
Nach der Entrümpelung sollte der Wohnraum so gestaltet werden, dass er funktional und übersichtlich bleibt. Ordnungssysteme oder regelmäßige Unterstützung durch Angehörige können helfen, das neue Gleichgewicht zu halten.
Präventionsmaßnahmen
Schulungen oder Aufklärungsangebote, wie man Ordnung hält und unnötige Anschaffungen vermeidet, können eine langfristige Veränderung fördern.
Regelmäßige Unterstützung
Besonders in der Anfangsphase nach der Entrümpelung ist es wichtig, den Betroffenen nicht allein zu lassen. Regelmäßige Kontrollbesuche oder die Unterstützung durch soziale Dienste können verhindern, dass die Wohnung erneut in Chaos versinkt.
Fazit
Das Messie-Syndrom ist eine komplexe Störung, die sowohl das Leben der Betroffenen als auch ihrer Umgebung erheblich beeinträchtigen kann. Es erfordert nicht nur Verständnis und Empathie, sondern oft auch professionelle Unterstützung, um die zugrunde liegenden Probleme zu bewältigen. Eine erfolgreiche Bewältigung beginnt mit kleinen Schritten und der Kombination aus therapeutischer Hilfe und praktischen Lösungen wie Entrümpelungen.
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Der Autor
Magnus Wonneberger
Magnus Wonneberger gründete 2021 gemeinsam mit Gabriel Krämer Sorglos Umzüge & Entrümpelungen. Aufgrund schlechter Erfahrungen mit vermeintlich seriösen Umzugsunternehmen möchte er frischen Wind in die Branche der haushaltsnahen Dienstleistungen bringen. Gemeinsam mit seinem Team sorgt er dafür, dass Umzüge und Entrümpelungen so stressfrei wie möglich ablaufen und individuelle Wünsche der Kundinnen und Kunden erfüllt werden. Zuverlässigkeit und Kundenservice haben für ihn oberste Priorität.
Sein Wissen über Umzüge & Entrümpelungen teilt er hier in Form von Tipps und Ratgebern.